Elternstreit wirkt sich in der Doppelresidenz besonders negativ aus

Destruktiver Elternstreit ist immer schlecht für Kinder und für Eltern. Weniger Streit ist besser für alle Beteiligten. Dies gilt unabhängig von der Betreuungsform. Ob zusammenlebende Eltern, getrennte Eltern, eine Betreuung in der Doppelresidenz oder in der Einzelresidenz.

Ein bestehender Streit oder eine vorhandene Strittigkeit wird durch die Doppelresidenz aber in der Regel nicht vermehrt. Darauf weisen eine Vielzahl empirischer Studien hin, die belegen, dass die Stressbelastung von Kindern in der Doppelresidenz signifikant geringer ist als in der Einzelresidenz. Wissenschaftler haben zudem herausgefunden, dass es Kindern selbst bei hoher Strittigkeit der Eltern in der Doppelresidenz besser geht als in der Einzelresidenz. Sie führen dies auf die größere Geborgenheit der Kinder in der Doppelresidenz zurück, die diese gegen den Stress des Elternkonfliktes widerstandsfähiger (resilienter) macht.

Zudem entfallen im Rahmen der Doppelresidenz gewichtige Streitpunkte (siehe strittige Eltern sind eine Zumutung), da sich die Eltern auf Augenhöhe begegnen und nicht in Rollen gedrängt werden, die sie nicht ausfüllen wollen oder können.

Auch wenn die Doppelresidenz und Strittigkeit von Gegnern der Doppelresidenz häufig in einem Atemzug genannt werden, besteht zwischen den beiden Merkmalen kein Zusammenhang. Es sind nach allen vorliegenden Erkenntnissen weder besonders strittige noch besonders harmonisch agierende Eltern, die für ihre Kinder eine Doppelresidenz wählen, sondern der ganz normale Durchschnitt

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